Für Nordirland gelten nach dem Brexit beim Handel Sonderregeln. Diese haben London und Brüssel in ihrem Brexit-Vertrag ausgehandelt, um eine harte EU-Aussengrenze mit Kontrollen zwischen Nordirland und Irland zu vermeiden. Die Einführung einer solchen Grenze hätte als extrem gefährlich im Hinblick auf ein Wiederaufflammen alter Konflikte in der ehemaligen Bürgerkriegsregion gegolten. Nordirland folgt daher stattdessen nun weiter den Regeln des EU-Binnenmarktes und der Zollunion.

Dadurch sind Hürden beim Handel zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs entstanden, da die Kontrollen stattdessen dort stattfinden müssen. Zwischen Nordirland und Irland hingegen läuft der Handel trotz des Brexits barrierefrei, weshalb viele neue Handelsbeziehungen entstanden sind oder Unternehmen und Kunden stärker auf diesen Handel setzen.

Die britischen Importe sind in Irland im vergangenen Jahr hingegen deutlich um 13 Prozent gesunken. 2021 traten zu Beginn des Jahres nach einer knapp einjährigen Brexit-Übergangsphase die neuen Regeln in Kraft. Der in letzter Minute ausgehandelte Handelspakt zwischen Grossbritannien und der EU ermöglicht zwar weitgehend zollfreien Handel, dennoch sind viel Bürokratie und neue Kontrollen notwendig./swe/DP/ngu

(AWP)