Das Staatsoberhaupt zog damit ein anderes Fazit als viele Kritiker des Vorgehens der Staatengemeinschaft in den vergangenen Monaten. Selbst EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte im Februar etliche Fehler eingeräumt, etwa bei der Organisation des Impfstoffs. Zudem hatte es etwa in den Phasen der Lockdowns ein teils uneinheitliches Vorgehen der Staaten, beispielsweise bei den Grenzkontrollen, gegeben, das sogar die EU selbst anprangerte.

Mattarella findet dagegen: "Die europäische Integration erlaubte uns, auf dem internationalen Parkett wirtschaftlich eine kritische Masse auszuspielen, von der alle europäischen Völker profitieren."

Zugleich forderte der Politiker aber, dass sich Europa stärker einsetzt für den Frieden, den Fortschritt, die Sicherheit und die Stabilität auf der Welt. Eine gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik sei deshalb nötig. "In diesen Bereichen hat sich die EU bis jetzt zu schüchtern verhalten", so Mattarella./msw/DP/mis

(AWP)