Bei Frankreichs Fischern herrscht schon seit längerem Wut über den Zugang zu britischen Gewässern nach dem Brexit. Der Protest richtet sich vor allem gegen die langsame Erteilung von Fischfang-Lizenzen.

"Dies ist nicht die erste Drohung der Franzosen gegen Jersey oder das Vereinigte Königreich, seit der neue Deal in Kraft ist", sagte Gorst. Der Streit könne freundschaftlich gelöst werden. "Ich bin zuversichtlich, dass wir zusätzliche Zeit zur Verfügung stellen können, damit diese Beweise vorgelegt werden können." In London betonte ein Sprecher des britischen Agrarministeriums, Jersey sei für seine territorialen Gewässer selbst verantwortlich. Es geht um 41 Fischereilizenzen, die für Jersey an französische Fischer vergeben wurden. Ministerin Girardin sagte, diese seien mit nicht hinnehmbaren Bedingungen verbunden, etwa für den Zugang zu den Gewässern.

Die Kanalinsel liegt rund 25 Kilometer vor der französischen Küste. Sie ist als Kronbesitz nicht Teil des Vereinigten Königreichs, London ist aber für die Aussen- und Verteidigungspolitik verantwortlich.

Nach dem Ausscheiden der Briten aus der EU war es zu einem Streit über Gesamtfangmengen und deren Aufteilung gekommen. Zeitweise drohten die Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt an der Fischfrage zu scheitern. In der Vergangenheit kam es im Ärmelkanal zu Zusammenstössen von britischen und französischen Fischern./bvi/cb/DP/mis

(AWP)