Keystone-SDA stehe wie alle Medienunternehmen schon seit längerem in einem grossen Umbruchprozess, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Mit einer angepassten Strategie will das Unternehmen noch stärker auf das Kerngeschäft als nationale und multimediale Nachrichtenagentur fokussieren.
Das Unternehmen verabschiedet sich vom Drittgeschäft. Die Bereiche PR und Corporate Production fallen demnach weg. Erhalten bleibt die Auftragsfotografie für bestehende Kunden.
Der Bereich Finanzen wird neu direkt beim CEO angesiedelt. Als Folge davon wird die Geschäftsleitung um eine Person reduziert. Der Bereich Human Ressources (HR) wird aus Kosten- und Effizienzgründen ausgelagert. Vom Abbau betroffen sind auch die Bereiche Infrastruktur und IT. Für die betroffenen zehn Mitarbeitenden besteht ein Sozialplan.
Der Verwaltungsrat sei überzeugt, dass Keystone-SDA eine multimediale Vollagentur bleiben solle, heisst es in der Mitteilung. Die Grundversorgung der Schweizer Medien mit Nachrichten sei - gerade auch in Krisenzeiten - von zentraler Bedeutung. Zudem solle mit den eingeleiteten Massnahmen das Terrain für eine weitergehende Förderung von Keystone-SDA geebnet werden.
Goodwill in der Politik
Der Bundesrat hatte Mitte April beschlossen, die Nachrichtenagentur künftig stärker zu unterstützen. Neu soll der Bundesbeitrag maximal vier statt wie bisher zwei Millionen Franken pro Jahr betragen. Damit verbunden ist ein klar definierter Leistungsauftrag.
Die eidgenössischen Räte haben in ihrer Sondersession Anfang Mai ferner Vorstösse für eine Überbrückungshilfe an Medien in der Corona-Krise angenommen. Dazu gehören auch befristete Mittel, damit die Nachrichtenagentur Keystone-SDA ihre Text-Basisdienste den elektronischen Medienkunden in den Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch unentgeltlich zur Verfügung stellen kann.
Keystone-SDA ist im Jahr 2018 aus der Fusion zwischen der Schweizerischen Depeschenagentur SDA und der Bildagentur Keystone entstanden. Die Restrukturierung führte zum Abbau von 36 der insgesamt 150 Stellen in der Redaktion. Auf die Ankündigung dieses Abbaus folgte Anfang 2018 ein Arbeitskonflikt mit einem mehrtägigen Streik.
(AWP)