Als zweitwichtigster Posten nach dem des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei solle der eines "Ersten Sekretärs" eingeführt werden, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Insider. Aufgabe des neuen Ersten Sekretärs solle unter anderem die Leitung von Treffen in Vertretung von Kim Jong Un sein. Für das Amt sei wahrscheinlich Politbüro-Mitglied Jo Yong Won vorgesehen, einer der engsten Weggefährten von Kim Jong Un, der im Januar mit der Übernahme des KP-Generalsekretärsposten seine Macht zementierte.

Die Agentur berichtete, Kim wolle den Einfluss der Partei auf die Regierung stärken. Sein Vater hatte dagegen die Rolle des Militärs ausgebaut. Indiz für den Kurswechsel seien die überarbeiteten Statuten der KP. Der von Kims Vater geprägte Schlüsselbegriff der "Militär-zuerst-Politik" tauche dort nicht mehr auf.

"Es scheint so, dass nach einem allgemeineren Trend in Nordkorea einige von Kim Jong Uns Aufgaben delegiert oder verteilt werden", sagte die Analystin Rachel Minyoung Lee vom auf Nordkorea spezialisierten Institut 38 North. Dies bedeute aber nicht zwangsweise eine Beschränkung der Machtbefugnisse Kims. Eher gehe es um eine Verschlankung der Parteistrukturen.

(Reuters)