Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie kündigte am Freitag an, mit 666 Unternehmen aus der Halbleiter-, Automobil- und Medizinbranche zusammenzuarbeiten, damit dort die Arbeit wieder aufgenommen werde. Spezielle Teams sollten deswegen in die Stadt geschickt werden, deren 26 Millionen Einwohner sich seit Ende März wegen steigender Corona-Infektionen kaum von zu Hause wegbewegen dürfen.

Auch der US-Autobauer Tesla will die Produktion im Shanghaier Werk Insidern zufolge wieder hochfahren. Am Montag sollen nach einem dreiwöchigen Stillstand die Bänder wieder laufen, die Behörden hätten grünes Licht gegeben, erklärten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Nach amtlichen Angaben wurden am Freitag in Shanghai 23'000 Neuinfektionen registriert nach mehr als 27'000 am Vortag.

Das Verkehrsministerium in Peking kündigte ein Passierscheinsystem für Lkw an. Dadurch sollen Laster und Kleintransporter zwischen Zonen, die Corona-bedingten Einschränkungen unterliegen, ohne Verzögerungen verkehren können. Eine Studie von Gavekal Dragonomics ergab, dass 87 der 100 grössten Städte Chinas in irgendeiner Form Quarantänebeschränkungen verhängt haben.

Immer mehr Wirtschaftsvertreter und Experten fürchten, Chinas "Null-Covid-Strategie" führe zu wirtschaftlichen Rückschlägen, die sich auf die weltweiten Lieferketten auswirkten. Der Elektroautohersteller Xpeng und der Telekomausrüster Huawei warnten vor Produktions-Stopps, wenn die Zulieferer in Shanghai und Umgebung ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen könnten.

(Reuters)