Insgesamt wurden in der Woche vom 18. bis 24. Januar 13'512 laborbestätigte Fälle gezählt gegenüber 15'190 in der Vorwoche. Das entspricht einem Minus von elf Prozent. Vor Wochenfrist hatte das BAG noch einen Rückgang an positiven Tests von über 31 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gemeldet. Die Lage bleibe insgesamt schwer einzuschätzen, schreibt das Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in seinem neuesten Wochenbericht.
Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen mit mutierten Coronaviren ist im Vergleich zum Vortag um 147 neue Fälle auf insgesamt 1548 gestiegen. Von diesen konnten deren 654 der britischen Variante zugeordnet werden, 35 der südafrikanischen. In 859 Fällen war keine eindeutige Zuordnung zu einer der beiden Varianten möglich.
Zum zweiten Mal in der laufenden Woche blieb die Zahl der innerhalb von 24 Stunden neu gemeldeten Ansteckungen mit dem Coronavirus unter der Grenze von 2000 Fällen. Das BAG meldete am Donnerstag 1699 neue laborbestätigte Befunde. Dazu kamen 52 neue Todesfälle und 94 Spitaleintritte. Der R-Wert lag am 15. Januar bei 0,95.
Am Donnerstag vor Wochenfrist waren dem BAG innerhalb von 24 Stunden 2205 neue Coronavirus-Ansteckungen, 47 neue Todesfälle und 93 Spitaleintritte gemeldet worden. Bisher sind im Rahmen der Pandemie in der Schweiz knapp 8600 Personen an oder mit Covid-19 gestorben.
Corona-Management: Platz 53 von 98 Ländern
Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Lowy Institute im australischen Sydney stellt der Eidgenossenschaft in Sachen Corona-Management eine mittelmässige Note aus. Die Schweiz landete in dieser Studie auf Platz 53 von 98 Ländern. Am besten schnitt demnach Neuseeland ab, auf dem letzten Platz landete Brasilien.
Das unabhängige Institut bewertete den Umgang der Länder mit der Pandemie anhand von sechs Kriterien - unter anderem der Zahl der Infektions- und Todesfälle sowie der Testhäufigkeit.
Von der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes kam am Donnerstag die Empfehlung, Gesichtsschutzschilde nicht alleine zu verwenden, sondern nur zusätzlich zu Masken und Distanzhalten. Die Schilde würden gemäss Untersuchungen Tröpfchen nicht wirksam abhalten. Der Schutz gegen "luftgetragene Krankheitserreger" sei weniger wirksam als bei Atemschutzmasken.
Freud und Leid in der Krise
Verschiedene Institutionen meldeten am Donnerstag Auswirkungen der Corona-Krise auf ihre Tätigkeit beziehungsweise Bilanzen. So verzeichnete etwa die Kinderschutzgruppe des Universitäts-Kinderspitals Zürich im vergangenen Jahr eine Zunahme bei den Verdachtsfällen von Kindsmisshandlungen um knapp neun Prozent. In 397 von 592 Fällen bestätigte sich der Verdacht.
Eine wahrscheinliche Ursache ist laut Fachleuten die gestiegene Belastung in den Familien, etwa weil Grosseltern bei der Kinderbetreuung nicht mehr aushelfen konnten oder weil es zu finanziellen Engpässen kam.
Dem Euroairport Basel-Mülhausen verhagelte die Corona-Pandemie die Bilanz. Der Passagierverkehr ist dort im Jahr 2020 um 71 Prozent eingebrochen. Das kleine Plus im Frachtbereich von 2,3 Prozent vermochte diesen Absturz bei weitem nicht zu kompensieren.
Freude herrschte dagegen bei den Betreibern des Schweizerischen Nationalparks im Engadin. Dort wurden im letzten Sommer mit rund 150'000 Personen so viele Besucherinnen und Besucher verzeichnet wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. In Scharen kamen die Leute insbesondere wegen der Corona-Pandemie.
(AWP)