1981 verfolgten zwei Mitglieder der Jungsozialisten Basel-Stadt die Idee, eine Initiative zur Abschaffung der Armee zu lancieren. Das Anliegen wurde in die Juso Schweiz getragen, die zum Schluss kam, dass für die Verfolgung dieses Ziels eine Organisation gegründet werden soll. Am 12. September 1982 wurde im Restaurant "Kreuz" in Solothurn die Gsoa gegründet.
1985 begann die Sammelfrist für die Armeeabschaffungs-Initiative. Der offizielle Titel lautete "Für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik". 1989 gelangte die Initiative zur Abstimmung und wurde bei einer hohen Stimmbeteiligung von fast 70 Prozent verworfen.
Ja zur Initiative sagten 35,6 Prozent der Stimmenden. In den Kantonen Jura und Genf wurde die Vorlage sogar angenommen. Ein Drittel des Souveräns outete sich als Armeeskeptiker - das liess sich fortan nicht mehr ignorieren und beeinflusste die Reformen der Schweizer Armee.
Sammelrekord im Flug
1992 stimmte das Parlament der Beschaffung von 34 F/A-18-Kampfflugzeugen zu. Dies war für die Gsoa Anlass, ihre zweite Initiative zu lancieren. Innert 32 Tagen sammelte die Gsoa mehr als eine halbe Million Unterschriften für die Initiative "Für eine Schweiz ohne neue Kampfflugzeuge", von den Gegnern als "Armeeabschaffung in Raten" apostrophiert. 1993 wurde die Initiative abgelehnt. Ja sagten 42,8 Prozent der Stimmenden.
1999 beteiligte sich die Gsoa an der Unterschriftensammlung für die Initiative für einen UNO-Beitritt der Schweiz, welche 2002 angenommen wurde.
2001 entschieden die Schweizer Stimmberechtigten über zwei Initiativen der Gsoa: Über die zweite Armeeabschaffungs-Initiative "Für eine glaubwürdige Sicherheitspolitik und eine Schweiz ohne Armee" und über die Initiative für einen zivilen Friedensdienst mit dem Titel "Solidarität statt Soldaten: Für einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst". Diese zweite Initiative verlangte, dass die Armee durch eine Art Friedenskorps ersetzt wird. Auch im Kontext der Terroranschläge vom 11. September 2001 lag der Ja-Stimmen-Anteil bei der Armeeabschaffungs-Initiative bei 21,9 Prozent und bei der zweiten Initiative bei 23,2 Prozent.
2006 begann die Gsoa zusammen mit weiteren Organisationen mit der Unterschriftensammlung für die Volksinitiative "Für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten". Die Initiative wurde im November 2009 abgelehnt. 31,8 Prozent stimmten dafür.
Kampfflugzeuge zum zweiten...
2008 plante die Organisation einen zweiten Angriff auf die Kampfflugzeugbeschaffung. Sie lancierte die Volksinitiative "Gegen neue Kampfflugzeuge". Die Initiative forderte ein zehnjähriges Moratorium für die Beschaffung neuer Kampfjets. Der Bund wollte die überalterte Tiger-Flotte ersetzen und neue Kampfflugzeuge kaufen. 2010 beschloss die Vollversammlung der Gsoa die Initiative zurückzuziehen, nachdem der Bundesrat entschieden hatte, aus finanziellen Gründen wohl die nächsten zehn Jahre keine neuen Kampfflugzeuge zu beschaffen.
2011 scheiterte die Initiative "Für den Schutz vor Waffengewalt", die die Gsoa mit rund vierzig anderen Parteien und Organisationen lancierte. 43 Prozent der Stimmenden und fünfeinhalb Kantone unterstützten das Anliegen. Die Initiative verlangte, dass die Armeewaffe im Zeughaus und nicht mehr im Haushalt aufbewahrt wird. Der Waffenbesitz sollte nur noch mit einem Bedürfnis- und Fähigkeitsausweis möglich sein, und alle Schusswaffen sollten in einem zentralen Register erfasst werden.
2013 entschied das Schweizer Stimmvolk über die Gsoa-Initiative "Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht". Die Initiative verlangte, dass die Wehrpflicht abgeschafft wird und der Zivildienst als freiwilliger Dienst beibehalten wird - neben einer Freiwilligenmiliz. 28,8 Prozent der Stimmbevölkerung sprachen sich für das Volksbegehren aus.
(AWP)