"Seien wir doch ehrlich: Niemand im Bundesrat versteht etwas von IT", so Borel in dem Gespräch. "In Zukunft jedoch wird jede neu geschaffene Stelle in der Technologiebranche entstehen oder indirekt in einer traditionellen Firma, die Technologie anwendet." In Bundesbern gebe es aber niemanden, der diesen Zusammenhang verstehe.

Er habe daher der ETH Lausanne vorgeschlagen, dass sie einen Onlinebildungskurs für Parlamentarier zur Auswirkung von Technologie entwickeln könnte. "Ich würde das gerne finanzieren. So eine Ausbildung wäre nötig, damit die Parlamentarier verstehen, was auf dem Spiel steht, wenn sie über das Bildungsbudget abstimmen."

Um den Anschluss bei der Digitalisierung nicht zu verlieren, sei es daher auch wichtig, etwas auf die Beine stellen zu wollen, so der Manager weiter. "Dazu muss man etwas wagen. Und die Gesellschaft muss lernen, zu akzeptieren, dass man bei diesem Versuch scheitern kann und dass das nicht schlimm ist." Die Mentalität in der Schweiz ändere sich, aber nur sehr langsam.

Auch sein eigenes Unternehmen sei dreimal knapp dem Konkurs entgangen, so Borel weiter. Seit er 1981 im Silicon Valley gestartet sei, seien dort viele Firmen verschwunden. Dennoch habe er Logitech auch heute noch viele Konkurrenten im Nacken. Umso wichtiger, immer schneller zu sein als die anderen.

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(AWP)