Der Plan ziele auf schnell wachsende Technologieunternehmen, die wegen strenger Regulierungsvorgaben bisher oft auf eine Börsennotiz verzichten, berichtete das "Wall Street Journal" am Samstag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Mit gelockerten Vorschriften und der Beschränkung des Börsenhandels auf einzelne Tage wolle sich die London Stock Exchange (LSE) nach dem Brexit ein neues Geschäftsfeld erschliessen. Die Aktien sollten lediglich an ein bis fünf Tagen im Monat, im Quartal oder innerhalb von sechs Monaten gehandelt werden, schrieb das Blatt unter Berufung auf Vorschläge der LSE an die Aufsichtsbehörde FCA und das Finanzministerium.

Die LSE und das britische Finanzministerium reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage. Die FCA lehnte eine Stellungnahme ab. Bereits im Dezember hatte Grossbritannien neue Regeln für Börsennotierungen angekündigt, mit denen die Attraktivität des Finanzplatzes erhöht werden soll. Seit dem EU-Austritt des Landes sieht sich die Londoner Börse verschärftem Wettbewerb mit Börsenplätzen auf dem Kontinent ausgesetzt.

Ziel der geplanten Angebotserweiterung sollen offenbar Startup-Unternehmen sein, für die nach dem Bericht herkömmliche Börsennotierung abschreckend sind. Demnach schwebt der Londoner Börse ein neuer Handelsplatztyp vor, der als Sprungbrett zum regulären Börsenhandel dienen würde. Er "sollte als Verbesserung der derzeitigen Optionen für Unternehmen gesehen werden, die Kapital aufnehmen wollen, ohne dass dadurch wachstumshemmende Vorschriften eingeführt werden", berichtete das Blatt.

(Reuters)