Der Garantievertrag wurde erarbeitet, um den Kanton und die Standortgemeinde vor unerwarteten Kosten zu schützen, wie die Vertragsparteien am Mittwoch mitteilten. Da sich die Gesamtprojektkosten heute noch nicht berechnen liessen, lege der Vertrag die Modalitäten für die finanziellen Garantien fest und sehe eine dynamische Anpassung der Sicherheiten entlang der Projektetappen vor.

Für die erste Projektphase hatte die Lonza AG bereits im Jahr 2021 290 Millionen Franken zurückgestellt. Diese Sanierungskosten werden mit einer von der Lonza AG gestellten Bankgarantie über 50 Millionen Franken und einer Konzerngarantie der Lonza Group AG über 100 Millionen Franken abgesichert.

Sollte die Lonza AG ihren umweltrechtlichen Verpflichtungen nicht nachkommen, könne der Kanton Wallis sowohl auf die Bankgarantie als auch auf die Konzerngarantie zurückgreifen, um die Sanierungen planmässig umzusetzen, heisst es in der Mitteilung. Mit dem Garantievertrag sei ein weiterer wichtiger Schritt für die Sanierung der alten Deponie Gamsenried gemacht worden.

Ende 2018 war im Grundwasser der ehemaligen Deponie die krebserregende Substanz Benzidin nachgewiesen worden. Die Firma Lonza hatte dort zwischen 1918 und 1978 giftige Abfälle deponiert. Nach Angaben von Lonza entstand das Benzidin vermutlich als Nebenprodukt bei der chemischen Produktion. 2011 wurde die Deponie mit insgesamt rund 1,5 Millionen Kubikmetern chemischen Produktionsrückständen geschlossen.

(AWP)