Die Airline ist seit Mai 2017 insolvent und fliegt seitdem nur noch mit Staatskrediten, die sich auf 1,3 Milliarden Euro summieren. Die Coronakrise versetzte Alitalia nun einen weiteren Schlag.

Die Staatshilfen sind Teil eines neuen Dekrets mit finanziellen Hilfsmassnahmen von insgesamt 25 Milliarden Euro, die die wirtschaftlichen Folgen der Viruskrise abfedern sollen. Das Dekret wurde in der Nacht zu Mittwoch veröffentlicht. Damit wird der Weg für eine Verstaatlichung von Alitalia geebnet, weil es dem Wirtschaftsministerium oder anderen staatlich kontrollierten Stellen die Übernahme erlaubt. Alitalia macht seit 2002 keinen Profit. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer - darunter etwa Delta oder Lufthansa - zu finden, sind alle gescheitert.

Alitalia wurde 2008 privatisiert, brauchte aber immer wieder staatliche Hilfen. Laut Branchenanalyst Andrea Giuricin kostete dies den Steuerzahler in den letzten zwölf Jahren 10 Milliarden Euro. "Man sollte daran denken, für was sie das Geld ausgeben hätten können", twitterte er. Er ginge davon aus, dass es nun nur drei weitere Monate dauere, bis sie noch mehr Geld brauchten.

(AWP)