Die grosse Hoffnung bleibe jedoch, dass die USA auf die Sonderzölle auf EU-Autos verzichteten. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, sie liege bei US-Präsident Donald Trump. Dieser Wunsch werde auch von US-Autobauern geäussert.

Studien zufolge würden Tausende Jobs in der US-Autobranche in Gefahr geraten, sollte es zu den Autozöllen kommen. "Ich bin nicht der Auffassung, dass diese Zölle gerechtfertigt wären", sagte Malmström. Sie gehe weiter davon aus, dass die USA diesen Schritt nicht gingen. Allerdings habe die EU in dieser Sache keinerlei Versicherungen von der US-Seite erhalten.

Malmström bekräftigte, es gebe weiter den grossen Wunsch in Europa, in Gespräche mit den USA über eine Handelsabkommen einzutreten, das strikt auf Industriegüter - darunter auch Autos - limitiert sein solle. "Es geht nicht um TTIP, nicht einmal um TTIP light", sagte sie. Für ein solches Projekt müsse es aber zunächst Vorbereitungsgespräche geben, die noch nicht einmal begonnen hätten. Malmström sprach von einer "positiven Agenda", bei der für beide Seiten mehr zu gewinnen wäre als durch Konfrontation.

Die US-Regierung hat Überlegungen angestellt, im Handelsstreit mit Europa auch Sonderzölle auf Autoimporte zu verlangen. Das Handelsministerium war beauftragt worden zu prüfen, ob dies mit Belangen der Nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten zu begründen wäre. Eine Entscheidung steht aus.

Malmström nannte die Gespräche mit Lighthizer grundsätzlich "positiv". Es sei etwa auch um die von den USA forcierte Ausfuhr von Flüssiggas in die EU gegangen. "Die Entscheidung darüber liegt bei jedem Mitgliedsland", sagte sie. Die USA kritisieren seit langem, dass Deutschland mit der Zustimmung zum Bau der Ostsee-Pipeline Nordstream 2 den Fluss russischen Gases in die Gemeinschaft ermögliche./dm/DP/he

(AWP)