Die Prämie, die Händler zur Absicherung von Bundesschatzanweisungen - zweijährigen deutschen Staatsanleihen - am Swap-Markt zahlen, ist am heutigen Dienstag auf 130 Basispunkte gestiegen - den höchsten Wert seit Juni 2008, als Bloomberg begonnen hat, diese Daten zu erheben. Damit liegt die Prämie für das Instrument sowohl über dem Niveau der Staatsschuldenkrise in der Eurozone als auch über dem beim Zusammenbruch von Lehman Brothers im Jahr 2008.

Hintergrund des jüngsten Anstieg ist ein Bloomberg-Bericht vom gestrigen Montag, wonach die staatlichen Schuldenmanager von Deutschland und Österreich weniger Barmittel halten wollen. Das würde die Nachfrage nach Alternativen wie Geldmarktinstrumenten und kurzlaufenden Staatsanleihen erhöhen. Nach den jahrelangen Anleihekäufen der europäischen Notenbanken ist das Angebot an hochwertigen liquiden Mitteln in Europa ohnehin schon stark reduziert. Diese werden etwa auch als Sicherheiten und zur Erfüllung von Liquiditätsvorschriften für Banken benötigt.

Bei den besonders begehrten deutschen Staatsanleihen liegt der Anteil, der dem allgemeinen Markt zur Verfügung steht, bei weniger als 20 Prozent, hat Bloomberg Intelligence im Mai 2022 berechnet. Die Knappheit hat sich in diesem Jahr noch weiter verschlimmert.

(Bloomberg)