"Vom nächsten Jahr an können wir dann durchschnaufen, denn dann bekommen wir 18 Milliarden Kubikmeter Gas von den neuen Lieferanten, schon dieses Jahr kommen wir damit auf fünf bis sechs", sagte Cingolani. Vor Kriegsausbruch in der Ukraine hatte Italien gut 38 Prozent seines Gases oder umgerechnet gut 29 Milliarden Kubikmeter aus Russland jährlich erhalten. Zuletzt schloss Rom dann neue Deals mit Gasförderern etwa aus Algerien, Katar oder Aserbaidschan ab.

Der Minister räumte zwar ein, dass Russland "uns noch wehtun kann, wenn der Gashahn sofort zugedreht wird". Allerdings sehe er Italien für so einen Fall wesentlich besser aufgestellt als etwa Deutschland oder Österreich. Rom will Anfang 2024 alle seine Importe aus Russland mit Gas aus anderen Ländern ersetzt haben. Bis dahin sollen aktive Kohlekraftwerke einspringen, aber keine neuen in Betrieb gehen.

Für die Zukunft hofft Cingolani auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. Zudem plädiert der Minister für Atomkraftwerke der neuesten Generation, "denn es ist schwierig, mit Windkraft und Photovoltaik allein alles zu schaffen". Für diesen Vorschlag hatte er in seiner Amtszeit immer wieder Kritik vor allem von Umweltschützern kassiert. Italien war Ende der 80er Jahre aus der Kernenergie ausgestiegen./msw/DP/ngu

(AWP)