Der Schritt erfolgte, nachdem die Regierung am Freitag den umstrittenen Entwurf eines Kirchenvertrags mit der serbisch-orthodoxen Kirche in Belgrad angenommen hatte. Abazovic, der die öko-liberale Kleinpartei URA anführt, steht an der Spitze einer Minderheitsregierung, die bislang von der DPS geduldet wird, der aber auch mehrere proserbische Minister angehören.
Die meisten Gläubigen in dem kleinen Balkanland hängen der serbisch-orthodoxen Kirche an, die von Belgrad aus gelenkt wird. Deren Führung hat sich mit der staatlichen Unabhängigkeit Montenegros nie wirklich abgefunden. Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik wurde 2006 - damals im Einvernehmen mit dem serbischen Staat - unter der Führung von Djukanovic unabhängig.
Der Polit-Veteran bestimmte mehr als 30 Jahre lang in wechselnden Funktionen die Politik in Montenegro. Bei der Parlamentswahl im August 2020 erlitt jedoch seine DPS eine Niederlage. Seitdem ist seine Macht deutlich eingeschränkt.
Zwar verfügt die DPS immer noch über die relativ grösste Fraktion im Parlament. Doch ihr und ihren prowestlichen Verbündeten fehlt die absolute Mehrheit von 41 von 80 Abgeordneten, um ein Misstrauensvotum gegen die Regierung Abazovic durchzubringen./gm/DP/he
(AWP)