Es handele sich um Mitglieder einer bewaffneten Gruppe von Widerstandskämpfern in Mindat, die bei Angriffen des Militärs mit schweren Waffen gestorben seien, sagte die Quelle, die anonym bleiben wollte, der Deutschen Presse-Agentur. In anderem Medien wie "Myanmar Now" und "The Irrawaddy" war von fünf bis acht Toten die Rede. Mehr als ein Dutzend Menschen wurde den Angaben nach bei den Kämpfen verletzt. Angaben über Opfer aufseiten der Armee gab es zunächst nicht.

Die US-Botschaft in Yangon verurteilte das Vorgehen der Junta scharf. Der Einsatz von Kriegswaffen gegen Zivilisten in Mindat mache deutlich, wie tief das Militär sinken werde, um sich an der Macht zu halten, hiess es in einem Post bei Twitter. Medienberichten zufolge zwangen die schweren Gefechte Tausende Anwohner Mindats in die Flucht. Am Samstag hatte die Armee, die mit Helikoptern Verstärkung anfliegen liess, die Kontrolle über die Stadt übernommen.

Das Militär in dem südostasiatischen Land hatte am 1. Februar geputscht und die Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Seither versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Die Armee versucht, jeden Widerstand brutal zu unterdrücken. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind seit dem Umsturz mindestens 790 Menschen getötet worden. Mehr als 5000 wurden festgenommen.

Bereits Ende April hatte es im Chin-Staat schwere Feuergefechte zwischen Armee und den Junta-Gegnern gegeben. Die "Chinland Defense Force" wurde nach eigenen Angaben am 4. April gegründet, um sich gegen das Militär zu wehren. Die Gruppe verfüge lediglich über handgefertigte Gewehre, habe jedoch deutliche Vorteile, weil sie die bergige Region an der Grenze zu Indien und Bangladesch sehr gut kenne.

(AWP)