Am Donnerstag war es an Europas grösstem Atomkraftwerk zu einem Notfall gekommen, infolgedessen es in den umliegenden Regionen einen massiven Stromausfall gab. Der Kiewer Darstellung zufolge wurde das AKW nach russischem Beschuss zwischenzeitlich komplett vom regulären ukrainischen Stromnetz abgeklemmt und nur noch über eine Not-Leitung mit Elektrizität versorgt. Die beiden bis zuletzt betriebenen Reaktorblöcke seien notabgeschaltet worden. Mittlerweile sei das Kraftwerk zwar wieder ans ukrainische Stromnetz angeschlossen. Die beiden Blöcke seien aber weiter ausser Betrieb.

Die russische Besatzungsverwaltung hingegen machte die ukrainische Armee für die Angriffe verantwortlich. Sie berichtete zwar auch von der zwischenzeitlichen Abschaltung beider Reaktoren - erklärte aber, dass einer bereits wieder hochgefahren worden sei. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

IAEA-Direktor Rafael Grossi bekräftigte nach dem Vorfall seine Bereitschaft, in den kommenden Tagen mit Experten nach Saporischschja zu fahren. Bislang ist eine solche Mission wegen Uneinigkeiten über die genauen Reisemodalitäten nicht zustande gekommen./haw/DP/nas

(AWP)