Am stärksten fallen die Kurse an der Börse von Kuwait. Dort ist der Handel mit den grössen und liquidesten Aktien unterbrochen worden, nachdem der Leitindex um zehn Prozent einbrach. In Saudi-Arabien fiel der Kurs der Aktie des Börsenneulings Saudi-Aramco erstmals unter den Ausgabepreis. Der DFM-General-Index in Dubai hat die stärksten Einbussen seit der Finanzkrise 2008 erlebt.
Der Dubai-Index fiel um 7,9 Prozent. Die wichtige Immobiliengesellschaft Emaar Properties verlor 9,7 Prozent. Auch in Saudi-Arabien, Abu Dhabi, Kuwait, Bahrain, Katar, Ägypten und Israel handelten die Kurse unter einer technischen Schwelle, die einen Überverkauf des Marktes andeutet.
Der Ölpreis seit Anfang Jahr: Die Nordseesorte Brent ist auf gut 45 Dollar pro Fass gefallen (Grafik: cash.ch).
Die Ölpreise verzeichneten am vergangenen Freitag ebenfalls die grössten Rückgänge seit 2008. Die Nervosität der Anleger, die wegen des Coronavirus und nach der überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve ohnehin schon sehr hoch ist, wird noch verstärkt durch das Scheitern einer OPEC-Vereinbarung. Seit 2014 ist der Ölpreis generell durch Vereinbarungen der OPEC-Länder und anderen Ölförderern gestützt worden.
Für die Märkte im Nahen Osten sei es schwierig, mit all diesen Variablen umzugehen, die sich in den vergangenen zehn Tagen manifestiert hätten, sagte Mohammed Ali Yasin, Chefstratege der Finanzgesellschaft Al Dhabi Capital in Abu Dhabi: "Deswegen sehen wir diese Panikverkäufe durch das ganze Band hindurch, welche die Märkte auf Tiefpunkte bringen, die nicht einmal während der Finanzkrise erreicht worden waren."
(Bloomberg/cash)