Die Ankündigung des gestrichenen Programms Doc.CH in den Geistes- und Sozialwissenschaften hatte Forderungen nach der Aufteilung oder Auflösung des SNF geweckt. Der SNF verstehe nichts von den Bedürfnissen der Geistes- und Sozialwissenschaften, kritisierte Historiker Sacha Zala in einem vorhergegangen Interview der gleichen Zeitung.

Von einer Aufteilung hält Kalt nichts. "Sie zielt in die falsche Richtung und verstärkt das Denken in Silos, das wir gerade abbauen wollen", sagte sie. Zudem gebe der SNF fast ein Drittel seines Budgets für die Geistes- und Sozialwissenschaften aus.

Dennoch sagte sie: "Zuweilen gibt es Gründe, frustriert zu sein." Diese Wissenschaften seien an Hochschulen oft in einer schwierigen Situation. Sowohl die Lehre als auch die Forschung komme zu kurz. "Doc.CH erscheint dabei als Rettungsanker, aber das ist eine Fehleinschätzung."

Doc.CH richtete sich an Forschende, die eine Dissertation im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften verfassen wollten. 2024 werde der SNF wissen, wie viele Mittel ihm zur Verfügung stehen. "Prioritär bleibt die Projektförderung, die wir weiterentwickeln wollen", sagte Kalt.

(AWP)