Premier Rutte betonte, dass die Regierung das Risiko einer erneuten Infektionswelle wie Anfang Juli nicht eingehen wolle. "Wir müssen vorsichtig bleiben." Die Regierung wird daher die Regeln vor allem für die Nachtgastronomie und Gross-Veranstaltungen nicht lockern.

Erleichterung aber wird es für die rund eine Million Studenten und Fachhochschüler geben. Sie müssen keinen Sicherheitsabstand von 1,5 Meter mehr voneinander halten, wie der Premier ankündigte. Allerdings müssen sie in den Gängen Mundmasken tragen. Grosse Vorlesungen mit mehr als 75 Studenten soll es vorerst aber noch nicht geben. In den vergangenen 18 Monaten hatten die meisten Studenten nur digital Unterricht.

Den nächsten Schritt zur Normalität stellte der Premier erst für den 20. September in Aussicht. Sofern die Zahl der Neuinfektionen und Patienten in Krankenhäusern niedrig sei, könne dann die Masken-Pflicht in Bus und Bahn gestrichen werden. Die Regierung hält es zudem für möglich, dass ab November alle Corona-Massnahmen aufgehoben werden können.

Ende Juni waren Clubs und Diskotheken geöffnet worden. Daraufhin waren die Infektionszahlen explosionsartig gestiegen, die Regierung zog die Notbremse. In den vergangen Wochen verbesserte sich die Lage drastisch. Doch noch immer ist die Inzidenz von 105 sehr hoch. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei etwa 30./ab/DP/he

(AWP)