Nur jede zweite Frau schätzt laut einer neuen Studie den eigenen Arbeitgeber als familienfreundlich ein. Nur zwei von fünf sind sogar der Ansicht, dass Frauen und Männer beim aktuellen Arbeitgeber die gleichen Karrierechancen haben.
Drei von fünf Frauen sind also der Meinung, dass Männer bevorzugt behandelt werden. Dies zeigt die am Montag publizierte Frauenstudie "annajetzt", bei der über 6000 Frauen befragt wurden.
Männer haben immer noch mehr Vorteile
72 Prozent der befragten Frauen sind zudem der Ansicht, Männer hätten in der Schweiz insgesamt noch immer mehr Vorteile als Frauen. Dies ist im internationalen Vergleich einer der höchsten Werte in der westlichen Welt.
Klassische Rollenmuster zeigen sich gemäss Studie auch im Alltag zuhause. So bleibe bei Paaren unabhängig von der Aufteilung der Erwerbsarbeit ein grosser Teil der Hausarbeit an den Frauen hängen. So stört sich beispielsweise jede vierte Befragte daran, dass ihr Partner "Schmutz und Unordnung zuhause gar nicht erst sehen" würde.
Mütter weniger zufrieden
Trotz der Gleichstellungsdefizite ist die Mehrheit der Befragten mit ihrem Leben zufrieden. Eher weniger glücklich sind jedoch Mütter in Familienhaushalten. Sie beklagen vor allem, zu wenig Zeit für sich selber zu haben.
Für die "annajetzt"-Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Sotomo mehr als 6000 Frauen über 16 Jahre in der Deutschschweiz. Die Befragung erfolgte online zwischen dem 21. und dem 31. Januar 2021. Die Studie entstand im Auftrag der Frauenzeitschrift "annabelle".
(AWP)