Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat nach Ansicht des renommierten Ökonomen Klaus Wellershoff wenig Spielraum für Zinssenkungen. Seit fünf Jahren klebe die SNB an den Negativzinsen. Einen Zinsschritt wie etwa die US-Notenbank könne sie daher nicht vornehmen.

Derzeit sei an den Finanzmärkten grosse Verunsicherung spürbar, sagte Wellershoff in einem Interview mit den Tamedia-Medien (Donnerstagausgabe). Die Botschaft der Zentralbanken sei es, zu sagen, wir passen auf und begleiten euch. Wir sind da, wenn es ernsthafte Probleme im Finanzsystem geben sollte.

Das Coronavirus habe das Potential, eine weltweite Rezession auszulösen. Das würde die Schweiz hart treffen, sei die hiesige Wirtschaft doch sehr stark abhängig von den Exporten. Gegen die Einschränkungen und Verunsicherung der Konsumenten könne die Geldpolitik jedoch nicht sehr viel ausrichten.

Etwas mehr Spielraum als bei den Zinsen habe die Nationalbank beim Wechselkurs des Frankens. Die SNB habe auch in den letzten Wochen recht deutlich am Devisenmarkt interveniert, um den starken Franken zu schwächen. Der Franken dürfte im aktuellen Umfeld stark bleiben, ist Wellershoff überzeugt. Dagegen werde sich die SNB weiter stemmen.

(SDA/cash)