Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung bestätigte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der "Sonntagszeitung"
Ein ungenügendes Wohnungsangebot könne die Wirtschaftsentwicklung einschränken, wurde Parmelin in dem Artikel zitiert: "Auch sind sozialpolitische Spannungen möglich, wenn Mieten steigen und Menschen mit bescheidenen Einkommen keine Wohnung mehr finden."
Bei der Wohnraumversorgung sei in erster Linie die Wirtschaft gefordert, so Parmelin. Aber vielleicht müsse man Wege finden, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Denn die Behandlungsfristen von Baugesuchen hätten sich sich in den vergangenen 20 Jahren von 90 auf 150 Tage verlängert. Er prüfe mit dem Bundesamt für Wohnungswesen mögliche Massnahmen.
Immer mehr Menschen leben allein
Als Hauptgründe für die steigende Nachfrage bezeichnete Parmelin gegenüber der "Sonntagszeitung" die Zuwanderung sowie den Umstand, dass durchschnittlich immer weniger Personen in einem gemeinsamen Haushalt lebten. "Auf der Nachfrageseite können wir davon ausgehen, dass pro Jahr rund 50'000 neue Haushalte entstehen."
Beide Faktoren wirken gemäss dem Wirtschaftsminister ähnlich stark - in den letzten Jahren sei der Einfluss der Haushaltsverkleinerungen teils sogar noch grösser gewesen als jener der Zuwanderung.
Bedarf eventuell noch höher
Die Nettozuwanderung werde für das vergangene Jahr wohl gut 80'000 Personen betragen, schätzte Parmelin. Nicht eingerechnet seien dabei Personen mit einem Flüchtlingsstatus, etwa die rund 70'000 Menschen, die 2022 wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in die Schweiz flohen.
Mit Massnahmen will Parmelin nach eigener Aussage das Wohnangebot erhöhen und dafür sorgen, dass genügend preisgünstiger Wohnraum geschaffen wird. Zudem müssten die Bedürfnisse der Gesellschaft, speziell jene älterer Menschen, berücksichtigt werden.
(AWP)
1 Kommentar
Hier zeigt sich wieder einmal warum die Zuwanderung die Probleme der Wirtschaft nicht löst. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Zuwanderung bedingt, dass für all diese Leute auch die Infrastruktur in der Schweiz ausgebaut werden muss. All diese Leute brauchen Wohnungen, gehen Einkaufen, gehen zum Arzt und nutzen unsere Spitäler, nutzen Strassen usw. Dies verlangt nach mehr Arbeitskräften (vielfach in Bereichen mit tieferen Löhnen). Da wir aber zu wenig Arbeitskräfte haben, fördert dies weitere Zuwanderung. Ein Teufelskreis aus dem wir endlich ausbrechen sollten. Wir müssen in der Schweiz endlich von der Idee des quantitativen Wachtums wegkommen. Wir brauchen qualitatives Wachstum. Dies wäre schlussendlich zum Wohl aller Leute und der Umwelt.