"Was wäre, wenn es in den beiden Runden der Genfer Wahlen nur einen wahren Sieger gäbe?", schrieb "24 Heures" über Maudet am Tag nach der zweiten Runde der Staatsratswahlen. Die "politische Bestie" habe seine Skandale hinter sich gelassen.

"Sein Charisma und sein Rednertalent haben zweifellos dazu beigetragen", analysierte Bayron Schwyn in den Titeln der ESH-Gruppe. Aber ob der "Phönix" seine Wahlversprechen im neuen Kollegium einhalten könne, sei nicht garantiert.

"Ende der Genfereien"

Wie dem auch sei, Pierre Maudet hat seine Erlösung gefunden: Das Verdikt der Stimmbevölkerung sei klar. "Was auch immer man über den Mann und seinen Werdegang denken mag, die Geschichte ist vorbei", schrieb "Le Temps", die nun auf das "Ende der Genfereien" hofft.

Mit einer bürgerlichen Mehrheit im Parlament und in der Regierung hätten die Behörden keine Ausreden mehr: "Die Legislaturperiode sollte diejenige eines besseren Funktionierens sein", schliesst die Tageszeitung.

"Dynamik vielversprechend"

"Auf dem Papier sieht die Dynamik sehr vielversprechend aus: drei neue Persönlichkeiten, Pierre Maudet in einer neu zu erfindenden Rolle und eine in der Minderheit befindliche, aber erfahrene und kämpferische Linke", stimmte "La Tribune de Genève" zu. Drei Komponenten, die sowohl interessante Möglichkeiten als auch Blockaderisiken böten - aber "die Umstände verlangen, dass das Team die Vergangenheit ruhen lässt und sich einigt, um zur Tat zu schreiten".

Der Staatsrat muss noch über die Verteilung der Departemente entscheiden. "Man würde Pierre Maudet schlecht in Justiz und Polizei sehen, ebenso wie man sich Delphine Bachmann, eine leitende Angestellte der Schweizer Privatklinikgruppe Hirslanden, schwerlich im Gesundheitsressort vorstellen kann", schrieb "Le Courrier".

(AWP)