Im Herbst hatten die hausinterne Fluglinie des Tui -Konzerns und die Pilotenvertreter ihre Verhandlungen abgebrochen - ein Hauptgrund war die Forderung des Cockpit-Personals, dass der Arbeitgeber betriebsbedingte Kündigungen fest ausschliessen solle. Das von den Piloten angebotene Einsparpotenzial stelle "erhebliche Zugeständnisse" dar, so die VC. Sie bekräftigte, dass man "im Gegenzug nachhaltigen Kündigungsschutz" einfordern würde.

Tuifly wies darauf hin, dass nach wie vor längerfristig orientierte Vorschläge nötig seien - ein Vermeiden von Kosten etwa für Abfindungen bei garantierter Weiterbeschäftigung für alle greife zu kurz. Ausserdem laufe längst ein sogenanntes Einigungsstellenverfahren nach dem Betriebsverfassungsgesetz, für das das Arbeitsgericht Hannover einen Vermittler benannt habe. Die Gespräche über einen Interessenausgleich und Sozialplan im Rahmen des Konzernumbaus seien nicht vergleichbar mit Schlichtungen wie bei Tarifverhandlungen.

Die Pilotengewerkschaft hatte mehrfach scharf kritisiert, dass der weltgrösste Reiseanbieter parallel zu üppigen Staatshilfen derzeit Jobs abbaut. In der Tui-Gruppe sind bis zu 8000 Stellen betroffen, viele davon im Ausland. "Rechnerisch wurden dem Konzern pro deutschem Arbeitsplatz 430 000 Euro an staatlichen Geldern bereitgestellt", meinte Gröls. "Da ist es nur recht und billig, Kündigungen nach Möglichkeit zu vermeiden, auch wenn schlimmstenfalls Arbeitsplätze reduziert werden müssen."

Tui hielt dagegen: Nötig seien "nachhaltige strukturelle Veränderungen". Die Piloten hätten es zudem abgelehnt, eine Kurzarbeitsregelung zu verlängern. Wegen der Corona-Folgen soll es in der deutschen Tuifly-Flotte bald nur noch 17 Maschinen geben./jap/DP/nas

(AWP)