Die Transportbranche transportiere heute mit weniger Fahrzeugen mehr Waren als noch vor einigen Jahren, weil Gesetze verschärft worden seien und der Kostendruck wegen der Schwerverkehrsabgabe gestiegen sei. "Eine ähnliche Entwicklung muss im Privatverkehr passieren. Das geht aber nur, wenn es finanziell weh tut", sagte der Chef des Familienunternehmens.

Stauzuschlag für dicht befahrene Zonen

Er stand im Interview dazu, dass sein Transportunternehmen von Mobility Pricing profitieren würde. Denn wenn weniger Autos unterwegs sind, kommen die Lastwagen besser durch. Heute erhebt Planzer etwa bei seinen Kunden einen Stauzuschlag. "Wenn die Geschäftskunden einen Transport in einer Zone mit dichten Verkehr buchen, wird dieser pro Sendung mit einem Stauzuschlag belastet", erklärte er.

Planzer habe dadurch keine Kunden verloren und inzwischen hätten Konkurrenten sogar das Konzept kopiert. "Die Einsicht wächst, dass Mobilität heute zu günstig ist."

Seit 2018 betreibt Planzer auch einen Paketlieferdienst für Geschäfts- und Privatkunden. "Wir zielen nicht auf den Massenmarkt wie die Post", sagte Planzer. Bis jetzt mache das Projekt keinen Gewinn. Es sei aber realistisch, innert fünf Jahren schwarze Zahlen zu erreichen. Die Kunden seien vermehrt dazu bereit, mehr für die Logistik zu bezahlen, wenn dafür die Qualität und die Arbeitsbedingungen stimmten.

Das Transportunternehmen Planzer ist seit über 80 Jahren in Familienhand. Laut Angaben auf der Internetseite arbeiten 5'300 Mitarbeitende für Planzer. Der grösste Teil des Umsatzes wird mit nationalen Transporten erzielt, daneben bietet Planzer auch internationale Transporte, Lager, Spezialtransporte und den Paketservice an.

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(AWP)