Der Kremlchef hob die Bedeutung der Raketenproduktion für Russland hervor und stellte ein Gesetz in Aussicht, mit dem Werktätige der Rüstungsbranche vom Kriegsdienst ausgenommen werden. Russlands Waffenschmieden und Munitionsfabriken arbeiten wegen des Kriegs gegen die Ukraine seit Monaten im Mehrschichtbetrieb auf Hochtouren.

Bei dem Besuch in seiner Heimatstadt St. Petersburg (früher Leningrad) traf Putin auch Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Dabei verteidigte er den Krieg gegen die Ukraine einmal mehr als einen Kampf gegen "Neonazis". Der 70-Jährige warf der Führung in Kiew vor, den ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera (1909-1959), der Nazi-Diktator Adolf Hitler geholfen habe, als Helden zu verehren. "Deshalb haben wir allen Grund, die derzeitigen ukrainischen Machthaber als neonazistisch zu bezeichnen", sagte Putin bei dem Termin zum 80. Jahrestag des Durchbruchs der Leningrader Blockade.

Der Präsident sagte auch, dass Russland seit 2014 versucht habe, den Krieg in der Ostukraine auf friedlichem Weg zu lösen. Das sei nicht möglich gewesen. "Wie sich herausstellte, wurden wir an der Nase herumgeführt, betrogen." In Wahrheit habe der Gegner den Konflikt in eine heisse Phase führen wollen. Russlands Ziel sei es jetzt, den Krieg in der Ukraine durch die "militärische Spezialoperation" zu beenden. Moskau sei nichts anderes übrig geblieben, behauptete Putin./mau/DP/mis

(AWP)