Die Anlagevehikel haben Shorts auf eine wichtige Overnight-Rate gesetzt, die sich mit dem Fed-Benchmark bewegt. Die entsprechenden Wetten haben sich über einen Monat verdreifacht. Die Short-Seller werden profitieren, wenn Notenbankpräsident Jerome Powell einer “Tauben-Geldpolitik” eine Absage erteilt. Powell wird diese Woche am Notenbanktreffen in Jackson Hole eine Rede halten. Er wird voraussichtlich am Freitag um 10 Uhr (Eastern Daylight Time) das Wort ergreifen.
Die Aktien- und Anleihenmärkte stehen bereits unter dem Eindruck höherer Zinsen. Im ersten Halbjahr brachen US-Staatsanleihen um 9 Prozent ein, weil die Notenbanken in der Mehrzahl der grossen Volkswirtschaften die Zinsen anhoben.
Zuletzt aber haben die Anleihekurse eine Rally erlebt, weil die Märkte von einer schwächeren Inflationsentwicklung ausgingen. Diese Zickzack-Bewegungen würden weitergehen, sagt Sean Keane von Triple T Consulting: “Der Markt versucht dauernd, den Höhepunkt des Zinszyklus’ vorauszusehen, nur um dann wieder zurückzuschrecken, aus Angst, dass die Notenbanken doch mehr unternehmen werden.”
Während die Bond-Kurse sanken, stiegen am Montag die besonders zins-sensitiven US-Staatsanleihen mit zwei- und dreijähriger Laufzeit am Montag um über 10 Basispunkte. Bis zum Handelsende fielen sie aber zurück. Die Rendite der Zehnjährigen stieg wie zuletzt Mitte Julie über 3 Prozent.
(Bloomberg/cash)