Diverse Ministerien bildeten Sonderfonds oder erarbeiteten Massnahmen zur Unterstützung der Menschen und Unternehmen in der Region in Norditalien. Unter anderem müssen aus den betroffenen Gegenden bis Ende August keine Steuern und Abgaben nach Rom überwiesen werden. Wie viele Gemeinden und Leute davon betroffen sind, wurde zunächst nicht präzisiert - Medienberichten zufolge sind es wohl rund 80 Gemeinden und insgesamt eine Million Menschen und Unternehmen.

Nach extremen Niederschlägen zu Beginn der vorigen Woche wurden grosse Gegenden überflutet, sie stehen teils immer noch unter Wasser. 14 Menschen starben, Tausende mussten ihre Häuser verlassen.

Die Regierung richtete darüber hinaus eine Lohnausgleichskasse für bis zu 90 Tage ein für all jene, denen wegen des Hochwassers oder der Erdrutsche das Einkommen wegfällt. Selbstständige sollen Sonderzahlungen von bis zu 3000 Euro erhalten. Zudem wird erlaubt, Gerichtsprozesse zu verschieben, wenn involvierte Personen von der Katastrophe betroffen sind. Die zum Sommerbeginn anstehenden Abitur-Prüfungen können ausnahmsweise auch online absolviert werden.

Eine Massnahme werden auch ausländische Besucher und Touristen in ganz Italien erfahren: Kulturminister Gennaro Sangiuliano kündigte an, auf jede Museumseintrittskarte einen Euro Aufschlag zu verlangen, welcher dann wiederum zur Unterstützung in die Emilia-Romagna fliessen soll.

Meloni sagte, dass zunächst keine definitive Schätzung möglich sei, wie gross die finanziellen Schäden seien. Regionalpräsident Stefano Bonaccini ergänzte, dass die Reparaturen an der Verkehrsinfrastruktur - also Strassen und Bahngleise - allein schon rund eine Milliarde Euro kosten dürften. Er erwähnte neben den Überschwemmungen vor allem rund 300 Erdrutsche, die verzeichnet wurden: "Ganze Berghänge und Wälder sind weggerutscht". Darüber hinaus kündigte er den Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag an./msw/DP/jha

(AWP)