Wenige Stunden davor hatten die Taliban eine Mitteilung veröffentlicht, in dem sie dem IKRK vorwerfen, nicht genannte frühere Vereinbarungen zu missachten. Darüber hinaus seien im Rahmen eines mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführten Impfprogramms verdächtige Aktivitäten und Sicherheitsbedenken festgestellt worden, hiess es in der Mitteilung.
Bereits im August des Vorjahres hatten die Taliban für rund zwei Monate die Schutzgarantien entzogen. Damals wurde dem IKRK vorgeworfen, seinen Verpflichtungen zur Unterstützung von Taliban in einem Gefängnis in Kabul nicht nachgekommen zu sein.
Das IKRK leistet in Afghanistan medizinische Hilfe, überprüft Haftbedingungen in Gefängnissen oder birgt Gefallene verschiedener Konfliktparteien. Die Organisation hat rund 1600 Mitarbeiter im Land. Da sie bisher bei allen Konfliktparteien im Land einen besonderen Schutzstatus genossen hat, operiert sie in ganz Afghanistan ohne Sicherheitseskorten oder gepanzerte Fahrzeuge und ist auch in Gebieten aktiv, die von Taliban kontrolliert werden. 2017 waren allerdings sieben IKRK-Mitarbeiter im Norden des Landes getötet worden. Die Angriffe waren nicht von den Taliban für sich reklamiert worden./vee/DP/fba
(AWP)