Preisbereinigt seien sie um 20 Prozent auf 66,3 Milliarden Dollar zurückgegangen, erklärte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri diese Woche. In der Liste der Länder mit den höchsten Militärausgaben wurde Russland demnach von Saudi-Arabien überholt und liegt jetzt auf dem vierten Platz. Mit Abstand am meisten Geld geben nach wie vor die USA aus. Insgesamt seien die weltweiten Ausgaben um ein Prozent auf 1,74 Billionen Dollar gestiegen.

Russland hat etwa bei der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 und im Syrienkrieg seine militärische Macht gezeigt. Sipri-Forscher Siemon Wezeman sagte nun, die Kürzung der Militärausgaben wirke sich direkt auf die Beschaffung von Rüstungsgütern und Militäreinsätze aus. So erwartet er nach eigenen Worten, dass die Regierung in Moskau ihr Engagement in Syrien oder die Marinepräsenz im Atlantik zurückfährt.

Die russische Wirtschaft wuchs 2017 nach einer Rezession wieder um 1,5 Prozent. Im laufenden Jahr soll es nur noch ein kleines Staatsdefizit oder einen Überschuss geben. Einige Regierungsvertreter haben sich dafür ausgesprochen, weniger Geld in die Armee zu stecken und stattdessen die Sozialausgaben zu erhöhen.

(Reuters)