Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte in den Monaten April bis Juni um 4,0 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie vorläufige Daten des Statistikamtes Rosstat am Freitag zeigten. Zu Jahresbeginn hatte es noch ein Plus beim BIP von 3,5 Prozent gegeben. Gleichwohl fiel der Rückgang nicht so gross aus wie von Experten erwartet.

Rosstat lieferte keine weiteren Informationen zu den Gründen für den Rückgang. Analysten jedoch sehen die Ursache in einem Rückgang der Verbrauchernachfrage und in den Sanktionen wegen der russischen Invasion der Ukraine. Von Reuters befragte Analysten hatten erwartet, dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um sieben Prozent zurückgehen würde.

IWF erwartet Minus sechs Prozent

Westliche Staaten haben mit umfassenden Sanktionen auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert, der am 24. Februar begann. Russlands Regierung spricht dagegen von einem "militärischen Sondereinsatz".

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet eine tiefe und lange Rezession in Russland. So soll die Wirtschaftleistung im Land zwischen Kaliningrad und Wladiwostok dieses Jahr um 6,0 Prozent schrumpfen. Für 2023 setzt der Fonds ein Minus von 3,5 Prozent beim BIP an. 

(Reuters)