Er halte die Entscheidung der britischen Regierung "für bedauerlich, sehr enttäuschend", fügte er hinzu. Ryanair gehe davon aus, das es in den nächsten Wochen und Monaten weitere lokale Ausbrüche des Coronavirus geben werde und man flexibel damit umgehen müsse. Die spanische Regierung habe deutlich gemacht, dass das Land für Touristen offen bleibe.

Die britische Regierung hatte nach einer Welle von Coronavirus-Fällen in Spanien am Samstag eine zweiwöchige Quarantäne für alle Reisenden angeordnet, die aus dem Urlaubsland nach Grossbritannien zurückkehren. Für den wieder anlaufenden Tourismus in Spanien ist das ein herber Rückschlag. Die Briten stellten im vergangenen Jahr die grösste nationale Gruppe aller ausländischen Urlauber.

Die Gefahr einer zweiten Ansteckungswelle erschwert den in der Corona-Krise gebeutelten Fluggesellschaften eine Prognose für das Geschäft. Europas grösste Billigfluggesellschaft Ryanair verbuchte in ihrem ersten Geschäftsquartal einen geringeren Verlust als befürchtet. Im Zeitraum April bis Juni schlug nach Steuern ein Verlust von 185 Millionen Euro zu Buche, den ersten Verlust in diesem Quartal überhaupt - Analysten hatten allerdings mit 232 Millionen Euro gerechnet.

Angesichts der Ungewissheit könne Ryanair derzeit nicht absehen, ob im bis März laufenden Geschäftsjahr ein Gewinn erzielt werden könne. Konzernchef Michael O'Leary warnte vor einer möglichen zweiten Corona-Welle im Spätherbst zum Beginn der jährlichen Grippesaison. "Das ist gerade unsere grösste Angst", sagte er.

(AWP)