Die Eskalation der Lage zwischen den USA und Iran nach der Tötung des iranischen Generals Kassim Suleimani werfen einen Schatten über Risikoanlagen wie Aktien. Die Teil sehr optimistischen Voraussagen zum Aktienmarkt im neuen Jahr müssen wohl etwas revidiert werden. Vor allem das Abflauen des US-chinesischen Handelskonflikts hatte die Hoffnung auf weitere Kurssteigerungen bei Aktien aufkeimen lassen. 

Der SMI sinkt um 1,3 Prozent, während der MSCI Asien-Pazifik und der MSCI Emerging Marktes ebenfalls um über 1 Prozent zurückgehen. Geopolitische Ereignisse werden die Märkte im Moment stark antreiben. Deswegen flüchten Anleger wieder in jene Anlageklassen, die mehr Stabilität versprechen. Eine Übersicht:  

Bitcoin

Wegen der Talfahrt an den Aktienmärkten schauen sich Anleger nach Alternativen um. Dies treibe sie unter anderem in das "digitale Gold" Bitcoin, sagt Nigel Green, Gründer und Chef des Anlageberaters deVere. Der Kurs der ältesten und wichtigsten Cyber-Devise steigt um 4,3 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 7583,80 Dollar.

Gold

Weiterhin hoch ist die Nachfrage nach Gold. In der vergangenen Nacht stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1588,13 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2013. Bis zum Morgen bröckelte der Kurs wieder etwas ab, lag aber mit 1575 Dollar immer noch fast zwei Prozent über dem Stand von Freitagabend.

Damit setzte sich der Kursanstieg der vergangenen Tage infolge der Eskalation der Iran-Krise fort. Gold ist bereits seit Anfang Dezember im Höhenflug und hat seitdem etwa acht Prozent an Wert gewonnen. In Euro gerechnet erreichte der Goldpreis sogar ein neues Rekordhoch bei 1422,88 Euro je Feinunze.

Franken

Der Euro steht zum Franken derzeit bei 1,0843. Im Lauf des Morgen hat der Franken also aufgewertet, der Kurs hatte in der Nacht noch bei 1,0850 gestanden. Am zweiten Weihnachstag hatte der Kurs bei 1,0890 gelegen. 

Obligationen

Auch deutsche Bundesanleihen bleiben wegen der Eskalation der Lage im Nahen Osten bei Anlegern gefragt und konnten an die Kursgewinne vom vergangenen Freitag angeknüpft. Allerdings legten sie nicht mehr so stark zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf minus 0,30 Prozent. In der vergangenen Woche hatte sie vor dem US-Raketenangriff mit minus 0,16 Prozent noch den höchsten Stand seit vergangenem Mai erreicht.

Yen

Die japanische Währung, neben dem Franken ebenfalls ein beliebter sicherer Hafen, befand sich im Lauf des Tages zeitweise auf einem Drei-Monats-Hoch zum Dollar. 

Öl

Besonders deswegen, weil die betroffene Region eine der wichtigsten Ölfördergegenden der Welt ist, reagiert auch das Öl auf die Krise.

Am frühen Montagmorgen stieg der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zeitweise bis auf 64,72 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Damit erreichte der Preis den höchsten Stand seit vergangenem April. Seit Beginn des Jahres sind die Preise für WTI und das Nordsee-Rohöl Brent bereits um jeweils etwa sechs Prozent gestiegen.

Am Montagvormittag wurde US-Öl bei 64,22 Dollar gehandelt. Das waren aber immer noch 1,17 Dollar mehr als am Freitag. Kräftig nach oben ging es auch mit dem Preis für Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee, der für deutsche Verbraucher wichtig ist. Hier stieg die Notierung für ein Fass um 1,47 Dollar auf 70,07 Dollar.

Palladium

Weniger der Mittelost-Konflikt, sondern eher anhaltende Spekulationen auf einen Angebotsengpass hieven den Preis für Palladium erstmals über die Marke von 2000 Dollar je Feinunze. Das zur Herstellung von Auto-Katalysatoren für Otto-Motoren benötigte Edelmetall verteuert sich um 1,6 Prozent und erreicht ein Rekordhoch von 2020,19 Dollar.

Mit Material der Agenturen AWP, Reuters und Bloomberg.