So wird Alstom unter anderem die Instandhaltung der Züge über die vertraglich vereinbarte Frist hinaus gewährleisten. Dazu gehört auch die Lieferung der in den nächsten Jahren notwendigen Ersatzteile, wie es in einer Mitteilung der SBB hiess. Zudem werde Alstom in die weitere Verbesserung des Fahrkomforts investieren und die Ausbildung des SBB-Personals mit der Lieferung und Betreuung entsprechender Simulatoren unterstützen.

Auf diese Sachleistungen hätten sich die SBB und Alstom aussergerichtlich geeinigt, hiess es weiter. Die entsprechende Vereinbarung sei am Freitag vergangener Woche von den SBB und Alstom unterzeichnet worden. Über weitere Angaben hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Im vergangenen Sommer hatten die SBB den 62. und damit letzten FV-Dosto von Alstom übernommen - gut eineinhalb Jahre nach der Übernahme des Projektes von Bombardier.

Seit 2018 immer zuverlässiger

Die anfänglich ungenügende Zuverlässigkeit der Dosto-Flotte habe seit 2018 stetig verbessert werden können, schreiben die SBB. Alstom habe sich nach der Übernahme von Bombardier Transportation ab 2021 stark um eine weitere Reduktion der Störungen bemüht.

Heute fahren die Züge demnach zwischen zwei Störungen 15'000 bis 20'000 Kilometer weit, was über dem Durchschnitt der restlichen Personenverkehrsflotte der SBB liege. Auch bei den Zugausfällen konnte das Niveau der bestehenden Flotte mittlerweile erreicht werden. Somit bildet der FV-Dosto laut SBB "das zuverlässige Rückgrat des Fernverkehrs in der Schweiz".

Reklamationen nach der Einführung

Die Einführung des neu entwickelten Dosto-Zuges war von zahlreichen technischen Pannen und Verzögerungen begleitet. Die SBB sprachen damals von einer "Zangengeburt" und kritisierten auch die Herstellerin. Anfangs klemmten Türen, das Betriebssystem stürzte ab, und Heizungen sowie die Klimaanlagen sorgten für Ärger.

Passagiere klagten zudem, dass es in den Waggons teilweise unangenehm rüttle. Zugunsten des Fahrkomforts verzichteten die SBB auf ursprünglich geplante schnellere Kurvenfahrten mit dem Zug. Vorgesehene Fahrzeitverkürzungen um fünf Minuten zwischen Lausanne VD und Bern und um zwei Minuten zwischen Winterthur ZH und St. Margrethen SG konnten somit nicht wie geplant verwirklicht werden.

Die SBB hatten im Jahr 2010 Bombardier mit der Beschaffung von ursprünglich 59 neuen Doppelstockzügen für den Fernverkehr beauftragt - für 1,9 Milliarden Franken. Die neuen Züge sollten schrittweise ab Dezember 2013 zum Einsatz kommen.

(AWP)