"Der Kontakt mit unserer Vertretung in Kiew ist möglich und war bisher zu keinem Zeitpunkt technisch eingeschränkt", teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Für eine allfällige Verschlechterung der Lage ist die Botschaft gerüstet: "Vorbereitungen für eine allfällige temporäre Schliessung gehören in einer solchen Situation zur normalen Krisenvorbereitungsarbeit einer Aussenvertretung", schreibt das EDA.

Unterstützung bei Ausreise

Bei der Botschaft oder der EDA-Hotline hätten sich in den vergangenen Tagen verschiedene Personen gemeldet, die sich Sorgen über die aktuelle Situation und die weiteren Entwicklungen machten. Einige von ihnen hätten das EDA um Unterstützung bei ihrer Ausreise aus der Ukraine gebeten.

Das EDA hatte Schweizerinnen und Schweizer dazu aufgerufen, das Land mit eigenen Mitteln zu verlassen, sofern dies möglich und sicher erscheine. Andernfalls empfiehlt es, sich an einem sicheren Ort aufzuhalten.

Wie viele Schweizerinnen und Schweizer aus der Ukraine ausgereist sind, ist unbekannt. Vor dem Beginn der russischen Kampfhandlungen am Donnerstag waren 268 Schweizer Staatsangehörige und ausländische Familienangehörige auf der Vertretung in Kiew angemeldet. An dieser Zahl hat sich bis am Samstag nichts geändert, da bei einer temporären Ausreise keine Pflicht besteht, sich abzumelden.

Teil-Evakuation des Botschaftspersonals

Die Schweizer Vertretung in Kiew arbeitet derzeit in reduzierter Form. Sie ist zwar in Notfällen verfügbar, für Besuche und Visumfragen bleibt sie aber geschlossen.

Am Freitag hatte das EDA zudem eine Teil-Evakuation des versetzbaren Personals beschlossen: Neun Botschaftsangestellte, die für den Betrieb nicht zwingend benötigt werden, sowie drei vor Ort verbliebene Begleitpersonen wurden aus der Ukraine gebracht. Auch eine kleine Gruppe von Personen mit Schweiz-Bezug wurde evakuiert, wie das EDA am Samstag weiter mitteilte.

(AWP)