Im Zuge der Coronavirus-Pandemie habe der Franken wegen seiner Rolle als sicherer Hafen zeitweise massiv an Wert gewonnen und die Notenbank habe verstärkt am Devisenmarkt eingegriffen, um den Aufwertungsdruck zu reduzieren, sagte das Direktoriumsmitglied der Schweizer Nationalbank (SNB) Andrea Maechler am Donnerstag laut Redetext bei einer Videokonferenz.
Die Entwicklung der letzten Tage und Wochen habe gezeigt, dass die Viruskrise nicht vorbei und die Unsicherheit nach wie vor hoch sei. "Die Kombination unserer geldpolitischen Instrumente – Negativzins und Devisenmarktinterventionen – bleibt daher in dieser Phase verstärkter Unsicherheit notwendiger denn je", sagte Maechler.
Fremdwährungskäufe verstärkt
Die SNB hatte ihre Fremdwährungskäufe zur Schwächung des Frankens in den letzten Monaten verstärkt, um die Auswirkungen der Viruskrise auf die exportabhängige Wirtschaft des Landes zu dämpfen. Denn die Schweizer Devise ist in unsicheren Zeiten bei Investoren als sicherer Hafen gefragt.
Das treibt den Wechselkurs hoch und verteuert Schweizer Waren im Ausland. Der Euro, die Währung des wichtigsten Schweizer Exportmarktes, war im Zuge der Viruskrise im Mai vorübergehend auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren gestiegen und kostet aktuell rund 1,0720 Franken.
(Reuters)