Ohne sofortige Unterstützungsmassnahmen seitens des Bundes und der Kantone werde die Branche irreversiblen Schaden erleiden, schreibt der Tourismus-Verband in einer Mitteilung vom Dienstag. Der Verband fordert die rasche Umsetzung weiterer Unterstützungsmassnahmen, um den totalen Kollaps der Branche zu verhindern.

Gemäss einer Umfrage von GastroSuisse brach der Umsatz im Gastgewerbe in den letzten zwei Wochen durchschnittlich um ein Drittel ein. Die Branche hat demnach zwischen dem 28. Februar und 12. März hochgerechnet 382,2 Millionen Franken an Umsatz eingebüsst. In der Hotellerie sei der Rückgang des Umsatzes besonders hoch. Laut einer Umfrage von HotellerieSuisse werden sich die Umsätze im März fast halbieren (minus 45 Prozent). Die Umsatzeinbussen allein in der Hotellerie werden sich bis Ende März auf bis zu 450 Millionen Franken summieren, wie es weiter heisst.

Mit dem Lockdown komme die Branche nun beinahe zum Stillstand. Deshalb fordert die Branche den Bundesrat und die Kantone auf, dringendst notwendige Massnahmen zur Überbrückung der Engpässe schnellstmöglich einzuleiten. Darunter fallen laut Mitteilung proaktive und grosszügige Sistierungen von Amortisationen und Zahlungsaufschübe bei fälligen Steuern und Abgaben, besonders MWST und Gewinnsteuern.

Die Betriebe sollten Zugang zu zinslosen Darlehen und Direktzahlungen erhalten. Zudem zählen die Tourismusverbände auf die Kulanz der Banken im Umgang mit in Zahlungsnot geratenen gastgewerblichen Unternehmen. Die Kantone werden angehalten, bei ihren Kantonalbanken Amortisationssistierungen und zinslose Überziehungslimiten für die betroffenen Betriebe sicherzustellen.

Härtefall-Fonds soll rasch eingeführt werden

Die Branche begrüsse die erfolgte Verkürzung der Karenzfrist für die Kurzarbeit. Aufgrund des Lockdowns seien die meisten Betriebe jedoch innert kürzester Zeit nicht mehr in der Lage, die Löhne der Mitarbeitenden auszuzahlen. Deshalb brauche es eine Lockerung der Anspruchsvoraussetzungen und die Möglichkeit von Akontozahlungen von der Kurzarbeitsentschädigung. Insbesondere soll gemäss Mitteilung die Definition der Anspruchsberechtigten erweitert werden.

Das Gastgewerbe und der Tourismus befürworten zudem ausdrücklich einen Härtefall-Fonds. Angesichts der zugespitzten Lage sei es jedoch essentiell, dass der Härtefall-Fonds umgehend eingeführt werde.

(AWP)