US-Medien hatten kurz vor Ostern erstmals über das Leck berichtet. Schon seit Wochen kursierten damals geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Internet - mit Informationen zu Waffenlieferungen, Einschätzungen zum Kriegsgeschehen und auch Details zu angeblichen Spähaktionen der USA gegen Partner. Ein 21 Jahre alter Angehöriger des US-Militärs steht im Verdacht, diese in einem geschlossen Chat-Raum veröffentlicht zu haben. Von dort aus verbreiteten sie sich weiter, bis auch Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Der Mann muss sich vor Gericht verantworten. Die US-Behörden ermitteln weiter.

Selenskyj bezeichnete die Enthüllungen in dem Interview mit der "Washington Post" als unvorteilhaft für Kiew. Sie seien auch nicht gut für den Ruf des Weissen Hauses und der Vereinigten Staaten, sagte er. Die Zeitung hatte unter Berufung auf Papiere aus dem Datenleck und eigene Quellen berichtet, dass die USA am erhofften Erfolg der geplanten Frühjahrsoffensive der Ukraine gegen die russischen Angreifer zweifelten. In dem Interview liess Selenskyj laut der "Washington Post" nun aber auch durchblicken, dass er keinesfalls die Unterstützung der USA für sein Land riskieren wolle, indem er seinen Gefühlen freien Lauf lasse.

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und unterstützen die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs mit Militärhilfe in Milliardenhöhe./trö/DP/zb

(AWP)