Die Federal Reserve beschäftigte sich bei ihrer Jackson Hole Tagung nicht nur mit dem Tapering-Zeitplan, sondern liess sich auch von Akademikern Input geben. Eine dort gehaltene Präsentation widmete sich der Frage, welcher Trend die Zinsen so dauerhaft nach unten und Assetpreise wie bei Aktien nach oben treibt.

Das Paper von Atif Mian, Ludwig Straub and Amir Sufi stimmt einer oft geäusserten These zu, wonach ein Überhang an Ersparnissen verantwortlich ist. Weniger verbreitet ist jedoch ihre Argumentation, dass dieser Überhang nicht an den vielen Baby-Boomern liegt, also der demografischen Entwicklung zu einer alternden Bevölkerung, sondern an der zunehmenden sozialen Ungleichheit.

Demnach greifen sich die oberen 10 Prozent einen immer grösseren Teil des Volkseinkommens. Da sie jedoch weniger konsumieren, geht mehr davon in Ersparnisse, die dann verzweifelt nach Anlagemöglichkeiten suchen.

Viel von diesem Geld werde aber nicht produktiv investiert, sondern verwandle sich in Schulden des Staats und der Geringverdiener. "Unschön" an dieser Erklärung sei, dass sich diese Entwicklung nicht von selbst auflösen dürfte, wie es die demografische Entwicklung irgendwann tue. 

(Bloomberg/cash)