Das im April von den slowakischen Agrarbehörden ausgesprochene Verkaufsverbot für den beanstandeten ukrainischen Weizen war politisch brisant. Die Slowakei gehört nämlich zu den EU-Ländern, die den Import ukrainischer Agrarprodukte beschränken wollen, weil sie dadurch ihre eigene Landwirtschaft bedroht sehen. Die Regierung der Slowakei - die zu den engagiertesten militärischen Unterstützern der Ukraine gehört - wollte daher den Eindruck vermeiden, der Pestizid-Nachweis diene lediglich als Vorwand für protektionistische Massnahmen.

Am 13. April hatte Vlcan bekannt gegeben, in einer slowakischen Getreidemühle seien bei einer untersuchten Lieferung von 1500 Tonnen ukrainischen Weizens erhöhte Werte von in der EU verbotenen Pestiziden nachgewiesen worden. Als Konsequenz verbot das Ministerium bis auf Weiteres die Verarbeitung und den Verkauf des ukrainischen Weizens und informierte die für Lebensmittelsicherheit zuständigen Behörden der EU und der Ukraine. Die Getreidemühle kritisierte die Tests, weshalb das Labor im dänischen Kopenhagen als neutrale Schiedsinstanz herangezogen wurde. Der beschlagnahmte Weizen muss nun vernichtet werden./ct/DP/stk

(AWP)