Die Kolumne "Gopfried Stutz" erschien zuerst im 

Die 16- bis 25-Jährigen sorgen sich – am meisten um ihre Altersvorsorge. Diese Meldung schaffte es am Montag bei den Inlandnachrichten der "Tagesschau" an die erste Stelle.

Da hätte also meine Generation ganz viel richtig gemacht, wenn die Hauptsorge unserer Jugend ein Ereignis betrifft, das erst in 45 Jahren wirksam wird. Doch so ist es nicht: Mein Sohn und meine Tochter schüttelten nur den Kopf, als ich ihnen davon erzählte. Sie kennen niemanden in ihrem Umfeld, der nicht grössere Sorgen hat als seine Altersvorsorge.

Dafür kennen sie Gleichaltrige, die in Zeiten von Corona auf Stellensuche sind. Da haben sie einen erfolgreichen Lehrabschluss – und niemand will sie gebrauchen.

Nicht überrascht von diesem Resultat gibt sich hingegen die Studienautorin des Forschungsinstituts GFS Bern. Sie sagte in der "Tagesschau": "Die Reform der AHV ist eines der politisiertesten und streitbarsten Themen der Schweiz." Deshalb erstaune es sie nicht, dass sich die Jungen um die Altersvorsorge besonders Sorgen machen.

Um genau zu sein, sind es 47 Prozent der Jugendlichen, die sich um die Zukunft der AHV Sorgen machen. Danach folgt die Corona-Krise, worüber 35 Prozent besorgt sind. Beim Umweltschutz sind es 29 Prozent. Punkto Arbeitslosigkeit machen sich nur 24 Prozent Sorgen.

Die Autorin hat wohl recht: Die Altersreform – von der immer nur geredet und nie etwas umgesetzt wird – ist ein Dauerbrenner, dies aber in Medien, die kaum zur bevorzugten Lektüre der 16- bis 25-Jährigen zählen.