Gegen die Anpassungen der BZO des Stadtteils Luzern waren total 28 Einsprachen eingegangen. Davon wurden bloss deren 5 bei den Einspracheverhandlungen zurückgezogen, wie der Stadtrat am Montag mitteilte. Den Grossteil der Einsprachen empfiehlt er dem Stadtparlament zur Ablehnung, wie er im Bericht und Antrag festhält.

Drei Einsprachen waren gegen eine Umzonung des Grundstücks an der Pilatusstrasse eingegangen, auf dem sich der Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank befindet. Die Bank will das Gebäude sanieren und ausbauen. In der aktuellen Zone darf die Fassade nicht höher als 21 Meter sein. Diese soll mit der Revision auf 26 Meter und die Zahl der zulässigen Geschosse von fünf auf sieben erhöht werden.

Die Einsprecher forderten, die Teilrevision sei nicht zu beschliessen. Der Stadtrat hält hingegen fest, auch bei der geplanten Erhöhung sei das neue Gebäude bezüglich Höhe mit anderen Gebäuden im Gebiet vergleichbar. Die Qualität des Projekts sei dank einem Konkurrenzverfahren gesichert.

Mehr Schatten ist hinzunehmen

Auch handle es sich nicht um ein Hochhaus, - das wäre erst ab einer Gesamthöhe von 30 Metern der Fall - weshalb auf ein Schattendiagramm verzichtet werden könne. Eine Verschlechterung der Besonnung der Nachbargebäude sei zwar möglich, diese müsse aber hingenommen werden, weil die Besonnung baurechtlich nicht geschützt sei.

Eine Gebäudehöhe von 30 Metern ist mit der Teilrevision beim ewl-Areal geplant. Auch dagegen wehrten sich verschiedene Einsprecher, unter anderem der Verein Stadtbild Luzern. Die Stadtregierung lehnt es aber ab, die Maximalhöhe bei 21 Metern zu belassen.

Denn das bestehende Verwaltungsgebäude sei mit 26 Metern bereits heute höher als in der aktuellen BZO erlaubt. Die Erhöhung auf 30 Meter sei somit kein wesentlicher Nachteil. Überdies bestehe ein hohes öffentliches Interesse an der vorgesehenen Nutzung. Geplant ist auf dem Areal eine Überbauung, in der auch Feuerwehr und städtische Dienstabteilungen untergebracht werden.

Neubauten als Gegenleistung

Der Verein Stadtbild Luzern sowie Heimat- und Landschaftsschutzverbände hatten auch gegen die Änderung der Tourismuszone Seeburg opponiert. Bereits 2013 lehnten die Stimmberechtigten im betroffenen Gebiet eine Hochhauszone ab.

In der umstrittenen Zone befindet sich beim Hotel Seeburg der denkmalgeschützte Jesuitenhof. Um dessen Erhalt zu finanzieren, ist laut dem Stadtrat eine Querfinanzierung nötig, die mit einem zusätzlichen Wohnanteil in Form von Neubauten östlich der Kantonsstrasse ermöglicht werden soll. Bewilligt wird dies aber nur, wenn dafür die Hotelnutzung neu- und ausgebaut wird.

Auf dem ebenfalls betroffenen Grundstück auf der anderen Strassenseite am See wäre bereits heute der Bau eines Restaurants zulässig. Auch dagegen hatten sich die Einsprecher gewehrt. Ein solcher Bau ist aber laut Stadtrat weiterhin sinnvoll.

CSS, reformierte Kirche und Verkehrshaus

Gegen den Antrag des Heimatschutzes, auf die Zonenplanänderung Tribschenstadt, wo die Versicherung CSS ausbauen will, zu verzichten und ein dort bestehendes Gewerbegebäude ortsplanerisch zu schützen, stellt sich der Stadtrat. Allerdings ist gegen den 2018 bewilligten Abbruch noch ein Verfahren vor Kantonsgericht hängig.

Gewehrt hatte sich auch die reformierte Kirche gegen eine vorgesehene Verpflichtung zum gemeinnützigen Wohnungsbau auf der Würzenbachmatte. Diesbezüglich passt der Stadtrat die Formulierung an und fordert neu einen quartierüblichen Mietzins minus 10 Prozent. Die Einsprache soll gutgeheissen werden.

Geändert hat die Stadtregierung auch ihre Meinung zur Umzonung einer Teilparzelle des Felsbergschulhauses am Abendweg. Statt diese an Dritte abzugeben und Wohnraum erstellen zu lassen, soll sie als Reserve für dereinst möglicherweise nötigen Schulraum reserviert bleiben.

Noch nicht in die vorliegende Teilrevision geschafft hat es das Areal des Verkehrshauses, wo eine Jugendherberge geplant ist. Dafür wäre laut dem Kanton eine Sonderbauzone zu erarbeiten. Dies werde in einem separaten Verfahren durchgeführt, hält der Stadtrat fest. Die Teilrevision geht nun ins Parlament.

(AWP)