Zuvor hatte der Republikaner Andy Biggs erklärt, die Schuldenobergrenze dürfe nicht angehoben werden. "Die Demokraten haben das Geld unserer Steuerzahler leichtfertig ausgegeben und unsere Währung entwertet", schrieb der Rechtsaussen bei Twitter. Auch der neu gewählte republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hatte deutlich gemacht, die Schuldenobergrenze nur unter Bedingungen anheben zu wollen - etwa im Gegenzug für Einsparungen im sozialen Bereich. "Wenn Sie Ihrem Kind eine Kreditkarte gäben und es das Limit immer wieder überschreiten würde, würden Sie es nicht einfach immer weiter erhöhen", erklärte er. Die Republikaner hatten bei den Zwischenwahlen im November die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobert.

US-Finanzministerin Janet Yellen hatte vergangene Woche vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gewarnt. Sollte die Schuldenobergrenze nicht angehoben oder ausgesetzt werden, werde der geltende Schuldendeckel bereits an diesem Donnerstag erreicht, erklärte sie. Dann müsse das Finanzministerium "ausserordentliche Massnahmen" einleiten, um die Zahlungsfähigkeit der Regierung weiterhin garantieren zu können. Aber auch dann könnte ein Zahlungsausfall nur bis voraussichtlich Anfang Juni hinausgezögert werden. Die Schuldengrenze liegt bisher bei rund 31,4 Billionen US-Dollar (rund 29 Billionen Euro).

Ein Zahlungsausfall der weltgrössten Volkswirtschaft kann eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen. Im Jahr 2011 hatte eine neu gewählte, republikanische Mehrheit im Kongress eine Anhebung der Schuldengrenze hinausgezögert. Dadurch war die Kreditwürdigkeit der USA zum bisher einzigen Mal in der Geschichte herabgestuft worden. In den USA legt der Kongress in unregelmässigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Die Grenze wurde seit ihrer Einführung 1917 dutzendfach erhöht, da sonst das Geld ausgegangen wäre./nau/DP/zb

(AWP)