Um das Ziel zu erreichen, soll auch der Bau zweier Reaktoren wiederaufgenommen werden. "Diese 30 Prozent hängen von der Voraussetzung ab, dass die Nuklearanlagen, die sich im Bau befinden, normal betrieben und solche, die derzeit in Betrieb sind, weiter laufen werden", teilte das Industrieministerium mit.

Die Regierung wolle damit auf Veränderungen reagieren, die sich durch das weltweite Streben nach CO2-Neutralität, die Eskalation des russisch-ukrainischen Konflikts und die Unsicherheiten bei der Energie-Versorgungskette ergeben hätten.

Yoon hatte die Präsidentenwahl im März als konservativer Oppositionskandidat gewonnen und im Mai sein Amt für fünf Jahre angetreten. Sein linksliberaler Vorgänger Moon hatte 2017 erklärt, die Abhängigkeit des Landes von Atom- und Kohlekraft reduzieren zu wollen, um damit möglichst die Energiewende einzuleiten. Die Pläne zum Bau neuer Reaktoren sollten gestoppt und die Stromgewinnung aus der Kernenergie bis 2030 auf 24 Prozent gesenkt werden. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei mehr als 27 Prozent.

Die jetzige Regierung will bis 2030 die Importabhängigkeit bei fossilen Brennstoffen durch den Ausbau der Kernenergie und erneuerbarer Energie von knapp 82 Prozent (2021) auf 60 Prozent senken./dg/DP/jha

(AWP)