Herstellern droht eine Geldstrafe von bis zu einer Milliarde tansanischer Schillinge (etwa 437'000 Franken) oder zwei Jahre Haft, wie January Makamba, Staatssekretär für Umwelt im Büro des Vizepräsidenten, der Nachrichtenagentur DPA sagte.

Ein Nutzer eines Plastiksacks könnte mit 30'000 Schillingen (13,50 Franken) oder zwei Wochen im Gefängnis bestraft werden. Plastik etwa für medizinischen Gebrauch, in der Landwirtschaft oder in der Bauindustrie sind von dem Verbot ausgenommen.

Damit folgt Tansania anderen Ländern wie Ruanda und Kenia, die bereits ein Plastiksack-Verbot eingeführt haben. Nach Angaben des Uno-Umweltprogramms haben weltweit 61 Staaten die Herstellung und den Import von Plastiksäcken verboten und 83 Staaten ihren kostenlosen Vertrieb.

Umweltschützer lobten die Entscheidung der tansanischen Regierung. "Plastik ist die Nummer eins der Umweltverschmutzer", teilte der WWF-Chef in Tansania, Amani Ngusaru, nach der Verkündung des Verbots im April mit.

Allerdings beschwerten sich einige Bürger Tansanians, dass nicht ausreichend Vorbereitungen getroffen worden seien. "Die Regierung besteht auf die Nutzung von alternativen Tragetaschen, aber diese gibt es nicht auf dem Markt", sagte etwa Khalfan Khamis, ein Plastiksack-Händler in Daressalam.

Auch mahnen viele Experten, dass ein Verbot nicht immer zielführend ist: Alternativen wie der Papiersack sind nicht unbedingt gut für die Umwelt und der Plastiksack macht nur einen kleinen Teil des Plastikabfalls aus.

(AWP)