In dem Fall zu Geschäftspraktiken hatte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James Trump aber zivilrechtlich angeklagt. Sie wirft ihm, dem nach ihm benannten Unternehmen und seinen drei Kindern Donald Junior, Eric und Ivanka vor, Vermögenswerte je nach Bedarf grösser oder kleiner dargestellt zu haben, um beispielsweise einfacher an Kredite zu kommen oder weniger Steuern zu zahlen.

Mit dem Fall, der im Oktober vor Gericht verhandelt werden soll, will James erreichen, dass die Trumps 250 Millionen Dollar (229 Millionen Euro) als Wiedergutmachung zahlen müssen. Trumps Konzern weist die Vorwürfe zurück. Bei einer vorherigen Befragung unter Eid im vergangenen Jahr verweigerte Trump über Stunden Hunderte Male die Aussage - bis auf die zu seinem Namen.

Diesmal soll Trump Medienberichten zufolge Aussagen getätigt haben. "Präsident Trump ist nicht nur willens, sondern auch erpicht darauf, heute vor der Generalstaatsanwältin auszusagen", hatte eine seiner Anwältinnen, Alina Habba, vorab mitgeteilt. "Er betont weiter, dass er nicht zu verbergen hat und freut sich darauf, die Generalstaatsanwältin über den grossen Erfolg seines milliardenschweren Unternehmens aufzuklären." Inhaltliche Ergebnisse der Befragung wurden zunächst nicht bekannt, auch welchen Fokus sie hatte, blieb zunächst unklar.

Die Stimmung in den USA bezüglich der rechtlichen Verfolgung Trumps ist aufgeheizt. Gegen ihn wird wegen einer Reihe möglicher Verbrechen ermittelt. Trump selbst weist alle Fälle als politisch motiviertes Vorgehen zurück. Er will die Nominierung der Republikaner für die Präsidentenwahl 2024 gewinnen.

Vergangene Woche war Trump als erster ehemaliger US-Präsident strafrechtlich angeklagt worden. Der Manhattaner Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg wirft ihm vor, mit Schweigegeldzahlungen an zwei Frauen versucht zu haben, seine Chancen bei der Präsidentenwahl 2016 zu erhöhen und damit gegen Wahlgesetze verstossen zu haben. Die Zahlungen habe er mit falschen Einträgen in Geschäftsunterlagen versucht zu verschleiern./scb/cah/DP/zb

(AWP)