Ausserdem wolle er deren Begnadigungen prüfen, sollte er noch einmal ins Weisse Haus gewählt werden. "Es sind unglaubliche Menschen, die noch zwei Tage zuvor in meinem Büro waren. Es ist eine Schande, was ihnen angetan wurde", sagte Trump, der seine erneute Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 nicht ausschließt.
Tausende von Trumps Anhängern hatten im Januar 2021 das US-Kapitol erstürmt, nachdem er in einer Rede seine Wahlniederlage nicht eingestehen wollte und als Betrug bezeichnete. Rund 850 Randalierer waren wegen Straftaten im Zusammenhang mit dem Angriff festgenommen worden, mehr als 250 wegen Behinderung der Strafverfolgung.
In einer eindringlichen und angriffslustigen Rede hat US-Präsident Joe Biden derweil vor dem Niedergang der amerikanischen Demokratie durch seinen Vorgänger Donald Trump gewarnt. "Donald Trump und die MAGA-Republikaner repräsentierten einen Extremismus, der die Grundfesten unserer Republik bedroht", sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania.
Der Versuch, die Machtübergabe vergangenes Jahr zu verhindern, sei für diese nur eine "Vorbereitung für die Wahlen 2022 und 2024" gewesen. Trump kokettiert seit Monaten immer deutlicher mit einer Kandidatur für 2024. MAGA steht für sein früheres Wahlkampfmotto "Make America Great Again" (auf Deutsch etwa: "Macht Amerika wieder grossartig").
Der Ex-Präsident weigert sich bis heute, seine Niederlage 2020 einzugestehen. Der Republikaner behauptet ohne faktische Grundlage, durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden zu sein. Biden war bei der Wahl auf 81 Millionen Stimmen und auf eine klare Mehrheit der Wahlleute gekommen. Für Trump stimmten gut 74 Millionen.
Bei der anstehenden Kongresswahl am 8. November - in der Mitte von Bidens Amtszeit - werden in den USA alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der Sitze im Senat neu gewählt. Ebenso stehen in zahlreichen Bundesstaaten Gouverneurswahlen an. Trump, der die Republikanische Partei weiterhin dominiert, hat für zahlreiche Posten Vertraute und Unterstützer seiner Wahlbetrugslüge in Stellung gebracht.
Der aggressive Ton Bidens in seiner Rede am Donnerstag wird vor allem als Botschaft an potenzielle demokratische Wählerinnen und Wähler gesehen, die in ihrer Ablehnung Trumps für die Abstimmung im November mobilisiert werden sollen. Der US-Präsident warnte dementsprechend plakativ vor der derzeitigen Gefahr für Amerika und bediente dabei immer wieder das Bild vom Kampf des Lichts gegen die Dunkelheit, zwischen Gut und Böse. Er verzichtete dabei darauf, seine politischen Erfolge der vergangenen Monate zu bewerben.
(Reuters/AWP)