Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Freitag bei einem Besuch in Bern, sein Land stimme dem Angebot grundsätzlich zu. Griechenland fordert er auf, von weiteren Provokationen des türkischen Explorationsschiffes abzusehen, dass in der umstrittenen Region nach Gas- und Ölvorkommen sucht. Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte mit Vergeltung, sollte das Schiff attackiert werden.

Inmitten der wachsenden Spannungen sind offenbar kürzlich zwei Kriegsschiffe beider Seiten in der Region kollidiert. Dies schürte die Furcht vor einer kriegerischen Auseinandersetzung.

Die deutsche Regierung bezeichnete die Spannungen als "besorgniserregend". Wichtig sei jetzt Deeskalation, um jede weitere Zuspitzung zu vermeiden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Beide Seiten müssten direkte Gespräche aufnehmen. Dies habe Bundeskanzlerin Angela Merkel in den Telefonaten mit Erdogan und dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis deutlich gemacht. Merkel hatte bereits zuvor vermittelnd in den Streit eingegriffen.

Zu der Kollision der Kriegsschiffe am Mittwoch hieß es in Kreisen des griechischen Verteidigungsministeriums, es sei ein Unfall und lediglich eine Mini-Kollision gewesen. Eine Fregatte, die das türkisches Explorationsschiff beobachten sollte, sei einer türkischen Fregatte aus der Begleiteskorte in die Quere gekommen. Das griechische Schiff habe versucht einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden und habe mit dem Bug das Heck der türkischen Fregatte tuschiert. Die griechische Fregatte sei nicht beschädigt worden.

Die Nato-Partner Türkei und Griechenland streiten seit längerem über Gebietsansprüche im östlichen Mittelmeer und die darunter vermuteten Gas- und Öl-Vorkommen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bereits versucht, in dem Konflikt zu vermitteln. Unterstützt wird Griechenland von Frankreich. Beide Länder hielten am Donnerstag demonstrative gemeinsame Manöver im Mittelmeer ab. 

(Reuters)